Kapelle der Mariä Himmelfahrt

Die Kapelle der Mariä Himmelfahrt wurde Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Genehmigung von König Ludwig XIV. erbaut, als die Kirche der Pfarrei zu klein wurde. Über dem Portal befindet sich ein mit zwei Engelsköpfen verzierter Stein, auf dem noch das Baudatum 1709 vermerkt ist. Diese Kapelle wurde 80 Jahre lang für den Gottesdienst genutzt. Während der Revolution wurde sie entweiht und von den örtlichen Revolutionsversammlungen als Versammlungsort genutzt, bevor sie einem Stellmacher als Werkstatt diente. Heute dient sie als Werkstatt für einen Autokarosseriebauer.

Die Straße, in der sich die Kapelle befindet, hat eine lange Geschichte. In der gallo-römischen Zeit war sie die Hauptstraße der Stadt, die große Straße von Paris nach Orléans, die Reisende und Reiter benutzten. Die Gegend um Montlhéry war damals Teil eines riesigen Waldes, in dessen Mitte die Grenze zwischen den gallischen Stämmen der Parisii, Senonen und Karnuten verlief.

Im Mittelalter entsprach die Rue de la Chapelle dem nördlichen Teil der alten “Grande Rue”, die die Porte de Paris mit der Porte Baudry verband und in zwei Teile geteilt wurde. Damals beherbergte sie Hoteliers und Gastwirte. Präventive archäologische Ausgrabungen, die 2017 in der Nähe des Parkplatzes Daniel-Louis Meyer durchgeführt wurden, brachten Überreste aus dem 12. Sie belegen die Existenz einer dichten Siedlung, einer Schmiede, einer Walkmühle, mehrerer Latrinen, Gruben und Keller.