Marktplatz

Ursprünglich, im 14. Jahrhundert, fand der Markt in Montlhéry auf der Place de la Souche statt, die damals noch Place du vieil marché hieß. Im Mittelalter handelte es sich um einen Markt für Futtermittel, Stroh und Getreide. Seine Geschichte ist auch von blutigen oder glücklicheren Ereignissen durchzogen, die von seiner Funktion als Gerichts- und Versammlungsort zeugen. So fand hier 1589 die dreifache öffentliche Hinrichtung von Guillaume Dumant, Innocent Moreau und Olivier Hurtault statt. Am Vorabend der Revolution, im April 1789, war der Marktplatz aufgrund des Getreidemangels, der hohen Lebenshaltungskosten und der Probleme bei der Existenzsicherung schwarz von Menschen. Die Einwohner kommen dorthin, um ihre Unzufriedenheit zu demonstrieren. Später, am 12. Februar 1793, wird dort eine mehrjährige Eiche gepflanzt, die als Symbol für Ordnung, Einigkeit und Brüderlichkeit gilt.

Im 19. und 20. Jahrhundert schließlich zog der Markt auf den heutigen Platz, der seinen Namen trägt. Zunächst gab es eine hölzerne Markthalle und einen kleinen Turm, auf dessen Spitze eine Uhr angebracht war. Der Markt umfasste mehr als 40 kleine Läden, die Manufakturwaren und in der Umgebung produzierte Lebensmittel (Gemüse, Obst, Wild, Fisch) anboten. Montlhéry war damals für den Verkauf von Getreide berühmt. Der Wochenmarkt findet am Montag statt, dem Tag der feierlichen Gerichtsverhandlung. Die Markthallen und der Uhrenturm wurden schließlich 1916 zerstört und 1965 wurde eine Markthalle wieder aufgebaut. Diese wurde wiederum 1991 abgerissen. Heute ist der Marktplatz ein lebendiger Ort, an dem sich die Händler das ganze Jahr über montags und samstags treffen.